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Wem gehört die Zukunft von Ulcinj? Ein Aufruf zu einer gemeinsamen Vision

Die Zukunft Ulcinjs lässt sich nicht durch symbolische Gesten oder politisches Theater gestalten. Sie erfordert das Engagement aller Menschen – im In- und Ausland. Lassen Sie uns die Spaltungen überwinden und Aktionspläne fordern.

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Ulcinj, Foto: Shutterstock
Ulcinj, Foto: Shutterstock
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Der kürzlich erfolgte Rückzug von Herrn Alabbars Investitionen in Ulcinj, ausgelöst durch lokalen Widerstand, markiert einen Wendepunkt für unsere Stadt. Während einige diesen „Sieg“ gegen ein umstrittenes Abkommen feiern, müssen wir genauer hinschauen. Die eigentliche Frage für Ulcinj lautet: Wie können wir über die bloße Reaktion auf externen Druck hinausgehen und dauerhafte Lösungen für unsere Zukunft entwickeln?

Das politische Establishment von Ulcinj – darunter Forca und andere lokale Parteien, Abgeordnete und die Zivilgesellschaft – hat sich gegen die von der montenegrinischen Regierung geplante 90-jährige Verpachtung des Velika Plaza an Alabbars Eagle Hills geschlossen. Die Gemeindeversammlung forderte sogar einstimmig die Einhaltung der lokalen Planungsvorschriften. Die Beschwerden waren eindeutig und berechtigt: mangelnde Transparenz, Vernachlässigung des Umwelt- und Kulturerbes, Konflikte mit der EU-Integration und Überschreitung der Zuständigkeiten der Zentralregierung.

Die lokalen Behörden haben das Problem als Minderheitenrechtsproblem dargestellt und sich an den albanischen Präsidenten Bajram Begaj und die EU gewandt. Kritiker wie Nikola Mirković vom CCE bezweifeln jedoch, dass diese Taktik den Status von Velika Plaza als nationales Gemeingut beeinträchtigt und die ethnischen Spaltungen möglicherweise vertieft. Boris Marić warnte vor „populistischen Agenden“, die einen echten Bürgerdialog überschatten.

Unsere politische Elite scheint sich mehr darauf zu konzentrieren, konkrete Vereinbarungen zu blockieren, als Ulcinjs zentrale Schwachstellen anzugehen. Drohungen der lokalen Behörden, wie die Erklärung des Premierministers zur „persona non grata“ oder die Organisation von Straßensperren, erregen zwar die Aufmerksamkeit der Medien, Kritiker sehen sie jedoch als Inszenierung. Die Strategie wirkt symbolisch: offene Briefe schreiben, an Abgeordnete appellieren und EU-Aufsicht nutzen. Die lokale Regierung beharrt auf einer „nachhaltigen und visionären Strategie“ für Velika Plaža und behauptet, diese sei zwar genehmigt, müsse aber geändert/ergänzt werden. Der jüngste Vorschlag, eine „Architektenvereinigung“ zur „Rettung“ der Stadt zu gründen, erscheint vielen ironisch. Nur wenige haben es gewagt, unsere kollektive Schuld für die Betonmonstrositäten von Kaljaja zu benennen. Waren es nicht in vielen Fällen genau diese Fachleute, die die „Betonierung“ Ulcinjs ermöglichten?

Solchen Maßnahmen mangelt es an Klarheit und öffentlichem Auftrag. Wo bleiben konkrete Pläne zur Bürgerbeteiligung, etwa durch Referenden? „Nachhaltige Entwicklung“ ist zwar ein beliebtes Schlagwort, aber wo bleiben die Maßnahmen zur Bekämpfung und Aufdeckung unkontrollierter illegaler Bauvorhaben oder städtebaulicher Missstände?

Trotz lokaler Opposition bleiben wichtige Herausforderungen bestehen: Das montenegrinische Parlament hat ein Abkommen mit den VAE ratifiziert, das ausländischen Direktinvestitionen Vorrang vor lokaler Autonomie einräumt. Der neue Vorschlag zielt darauf ab, die Planungsbefugnisse zu zentralisieren und die lokale Kontrolle weiter zu schwächen. Es gibt keinen glaubwürdigen Plan zur Bekämpfung systemischer Korruption oder geheimer Absprachen zwischen Investoren und Behörden. Ulcinj verfügt nicht über ausreichende Straßen, eine Brücke und einen Flughafen, was das Wachstum behindert. Unzureichende Abfallentsorgung und Abwassersysteme, insbesondere am Velika Plaža, bergen erhebliche Risiken für Umwelt und Gesundheit, und Porto Milena stellt eine unmittelbare Gesundheitsgefahr dar. Ulcinj hat kein Krankenhaus und eine unzureichende Gesundheitsversorgung, was ein grundlegendes Versagen für seine Bürger und Touristen darstellt. Die Tourismusstrategie unserer Stadt hinkt hinterher, ist veraltet und nutzt ihr einzigartiges Potenzial nicht.

Die lokale Regierung hat stets um die Unterstützung der Diaspora geworben, doch das Bürgermeisteramt hat den offenen Brief der albanisch-amerikanischen Diaspora an den montenegrinischen Premierminister, in dem sie auf der Absage des Velika Plaza-Projekts bestand, nicht öffentlich anerkannt. Dies deutet auf eine Diskrepanz zwischen Rhetorik und Verantwortung hin.

Die Führung von Ulcinj mag zwar gegen externe Vereinbarungen mobilisieren, doch diese reaktive Haltung hat sich nicht in proaktive, systemische Reformen niedergeschlagen. Das Fehlen eines kohärenten Plans für illegale Bauvorhaben, Korruption, kritische Infrastruktur, partizipative Regierungsführung oder grundlegende Dienstleistungen deutet darauf hin, dass man sich auf oberflächliche Lösungen verlässt. Die Initiative „Architektenvereinigung“ ist ein Beispiel für diese Diskrepanz. Die zentrale Frage für die Bürger von Ulcinj lautet: Wie können wir über reaktive Proteste hinausgehen und nachhaltige, systemische Lösungen fordern und gemeinsam entwickeln, die den langfristigen Interessen unserer Stadt und ihrer Bewohner wirklich dienen?

Eine Botschaft an unsere Diaspora: Ihre Stimme zählt!

Die Zukunft Ulcinjs lässt sich nicht durch symbolische Gesten oder politisches Theater gestalten. Sie erfordert das Engagement aller Menschen – im In- und Ausland. Lassen Sie uns die Spaltungen überwinden und Aktionspläne statt Versprechen fordern. Teilen Sie Ihre Ideen, ziehen Sie die Verantwortlichen in die Verantwortung und helfen Sie mit, eine Stadt zu errichten, die ihrem Erbe würdig ist.

Die Frage lautet nicht mehr: „Was ist schiefgelaufen?“, sondern: „Was werden wir gemeinsam aufbauen und wie werden wir Ulcinj verteidigen?“ Die Zukunft Ulcinjs hängt davon ab.

Bonusvideo:

(Die in der Rubrik „Kolumnen“ veröffentlichten Meinungen und Ansichten entsprechen nicht unbedingt der Meinung der „Vijesti“-Redaktion.)